Leerer Handballkopf und müde Beine
Leerer Handballkopf und müde Beine
3.Liga-TeamEndlich Pause, endlich ist die Saison vorbei, endlich durchschnaufen und endlich mal Pause vom Handball…
Ganz normale Gedanken Anfang Mai. Wie jedes Jahr. Mal besonders glücklich, weil gerade in die zweite Liga aufgestiegen, mal sehr traurig, weil der Klassenerhalt nicht geklappt hat. Aber immer kaputt und mit leerem Handballkopf und müden Beinen.
Das ist dieses Jahr anders. Letztes Wochenden hätten wir unser letztes
Saisonspiel in Regensburg gemacht, schon Anfang September haben wir über
dieses Spiel gefachsimpelt: Können wir Regensburg am letzten Spieltag
noch einen Strich durch die Aufstiegsrechnung machen?
Geschichtsträchtige letzte Spieltage in Regensburg soll es ja schon
gegeben haben. Damals vor vier Jahren hat uns ein Unentschieden die
Relegation und Regensburg den Nichtabstieg gesichert. Auf jeden Fall
Spannung und Dramatik bis zum Schluss.
Das ist dieses Jahr anders.
Am Donnerstag, den 12. März sagt Hendrik aus heiterem Himmel das
Training ab.Ansteckungsgefahr zu groß. Davor gab es schon Gerüchte, dass
Haunstetten nicht mehr trainiert. Uns wird das sicher nicht treffen,
was soll man denn machen Mitte März ohne Training? Ja ok, lassen wir das
Donnerstagstraining einmal ausfallen, wenn sonst auch keiner trainiert.
Nächste Woche gehts sicher normal weiter. Was? Unser Spiel in Metzingen
ist abgesagt? Glaub ich nicht. Hats ja noch nie gegeben. Es hat schon
ein paar Tage gedauert, bis wir uns langsam an den Gedanken gewöhnt
haben, dass das Gewohnte, nämlich Montag, Mittwoch und Donnerstag
gemeinsam in der Halle zu sein und am Wochenende gemeinsam um Punkte zu
kämpfen und zwar gefälligst bis Ende April, nun erstmal nicht mehr
stattfinden wird. Die ersten Wochen sind wir wie bekloppt ins
Fitnessstudio gerannt, müssen uns fit halten, wer weiß, wann die Saison
weitergeht. Dann hat uns die Challenge von Harry und Stefan Brunner auf
Trapp gehalten und uns ein bisschen in Wettkampfstimmung und den
gewohnten Zusammenhalt versetzt.
Ok, wir haben es akzeptiert, die
Saison ist schon längst vorbei. War eh eine komische, Vorbereitung ohne
Rückraumspielerinnen aus den bekannten Gründen Beachhandball und
Wochenbett. Trainer und Mannschaft einfach nicht zusammengefunden trotz
vieler Bemühungen, gutem Willen und gegenseitiger Sympathie. Zur
Rückrunde übernimmt der alte Trainer wieder, bringt schon Aufschwung,
wollen wir gar nicht leugnen. Wir sind gerade auf einem guten Weg, da
heißt es auf einmal Corona. Saison vorbei, auf einem Nichtabstiegsplatz.
So weit so gut.
Aber wie gehts weiter? Hendrik hat mehr als
deutlich gesagt, dass es ihm nun wirklich reicht und er wirklich mehr im
Job zu tun hat und er wirklich mehr Zeit mit Rosa verbringen möchte.
Übrigens die Einzige, die sich über das frühe Saisonaus gefreut hat,
obwohl sie immer noch davon träumt Handballerin zu werden. Aber für
einen Nachfolger hat er nochmal gesorgt. Stefan Weidinger ist ab sofort
unser Coach und hofft natürlich wie wir alle auf einem einigermaßen
normalen Ablauf von Vorbereitung und Saison 20/21. Wann es wirklich
weitergeht, weiß niemand. Was wir wissen: Nahezu alle Spielerinnen haben
sich zum HCD bekannt und wollen auch kommende Saison wieder in der
Wildmooshalle um Punkte kämpfen. Ein sehr schönes Signal in einer Zeit,
in der es Tag für Tag unsichere Signale gibt. Auch auf die Dachauer
Neuzugänge freuen wir uns sehr beim HCD, dazu aber später mehr.
Wir
werden jetzt das machen, was wir immer im Mai machen, nämlich nicht an
Handball denken, höchstens hoffen, dass es bald wieder losgeht, denn ein
positiver Nebeneffekt der Krise ist es immerhin, dass alle merken, dass
ohne Handball ganz schön was fehlt. Euch sicher auch.
Bleibt gesund und hofft mit uns, dass wir uns bald wiedersehen.
Alles Liebe, eure Damen 1
#zamhalten