Nach 21 Jahren beim HCD ist Schluss - Kiki hört auf
Nach 21 Jahren beim HCD ist Schluss - Kiki hört auf
VereinFFB-Tagblatt zum Karriere-Ende von Stephanie Kilias (28.4.15, U. Litterscheid)
„Begrüßen
Sie mit mir in den pinkfarbenen Schuhen unsere Nummer vier Stephanie
Kilias." Wenn der Hallensprecher diese Worte bei den Heimspielen ins
Mikrofon schreit, jubelt, trommelt und klatschen die Gröbenzeller
Handballfans beim Einlaufen der 27jährigen in die Wildmoos-Arena
begeistert. Doch das wird es künftig nicht mehr geben. Der
Publikumsliebling beendet nach 21 Jahren seine Karriere. Ungewöhnlich,
besonders in dieser Sportart: Kilias, die nie in einem anderen Verein
gespielt hat, als beim HCD, erlitt in ihrer aktiven Laufbahn nur eine
einzige Verletzung: „Einen Bänderriss und den hab ich mir erst in dieser
Saison zugezogen," teilte die hauptberufliche Lehrerin, die in
München-Neuhausen wohnt, mit.
In
Gröbenzell ging die Linkshänderin, wie viele andere Talente zunächst
auch, durch Fischers Handballschule. Zuerst Andrea, später Harald
anschließend gaben ihr noch Michael Hostombe, Claus Lohmann und der
heutige Chefcoach Hendrik Pleines das notwenige Rüstzeug für eine
wertvolle Drittligaspielerin mit auf den Weg. Ihr
größter sportlicher Erfolg war neben dem Drittligaaufstieg noch das
Double (Bayerischer Meister und Pokalsieger) und im Jahre 2005 mit den
B-Juniorenen der Halbfinaleinzug zur deutschen Meisterschaft gegen den
Titelverteidiger Rostock: „Damals haben wir sie im Hinspiel besiegt,"
erinnerte sich die ehemalige bayerische Juiorenauswahlspielerin gerne
zurück. Stets mit dabei waren Fischers Töchter Aline und Sina, die jetzt
die aktiven übriggebliebenen aus diesem glorreichen Jahrgang sind. Mit
ihr teilt sie gemeinsam ihr Ritual vor jedem Spiel: Nudeln essen. Kilias,
die von allen nur „Kiki" genannt wird, setzte ihr Lebensmotto auch im
Handball um: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon
verloren." In
der dritten Liga hat die gebürtige Münchnerin in den vergangenen zwei
Jahren mit ihrem Team deutlich weniger Spiele verloren, als gewonnen.
Die Spuren, die sie in Deutschlands dritthöchsten Spielklasse
hinterlassen hat, sind im Archiv verewigt. Ihre acht Treffer beim 29:26
Erfolg vor zwei Jahren gegen den heutigen Zweitligisten Haunstetten
wandern genauso wenig in den Papierkorb, wie ihre acht Tore in
Großbottwar aus der abgelaufenen Runde. Eine Trainerkarriere will die
Grundschullehrerin, die in den Schulferien mit einem Trip nach Südafrika
liebäugelt, dennoch nicht starten. Aber das wird Rüdiger Hoch wohl
etwas anders sehen, denn die handballerischen Erfahrunsgwerte der
Langschläferin (steht Sonntag erst Mittag auf) passen genau in das
Beuteschema des Gröbenzeller Vorstandes wenn er eine Übungsleiterin
sucht.